
Wir müssen das Kostenwachstum im Gesundheitswesen bremsen, aber nicht auf Kosten der Gesundheit von uns Menschen.
Ein qualitativ hochwertiges und schnelles Gesundheitssystem wie das unsrige kostet, das müssen wir uns bewusst sein. EIn grosser Teil des Kostenwachstums ist dadurch zu erklären, dass die Menschen immer älter werden und heute viele Krankheiten, die früher ein Todesurteil waren, heilbar sind.
Es gibt aber trotzdem Möglichkeiten, das Kostenwachstum im Gesundheitswesen zu bremsen, ohne Qualität einzubüssen.
Drei konkrete Forderungen
Die Einführung eines elektronischen Patientendossiers, damit der verbesserte Informationsaustausch die Behandlungsqualität erhöht und das Portemonnaie schont.
Die Übernahme von psychologischen Behandlungen in den Katalog der Grundversicherung.
Ein nationales Regime für die Prämienverbilligungen, damit keine Familie mehr unter den Kosten der Gesundheitsversorgung zusammenbricht
Meine Schwerpunkte in der Gesundheitspolitik
Psychische Gesundheit
Ein Aspekt der Gesundheitspolitik, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Tatsächlich sind psychische Leiden wie Depressionen und Burnouts in unserer Leistungsgesellschaft weiter verbreitet als wir es gerne wahrhaben würden. Es ist wichtig mehr Sensibilisierung in diesem Bereich zu erreichen. Eine psychische Krankheit ist genauso real wie eine physische, sie braucht genauso eine Behandlung.
Ich unterstütze, dass auch Behandlungen von Psychologen in den Katalog der Grundversicherung übernommen werden. Weil wir lieber kleinere Leiden früh behandeln, als den Personen erst dann zu helfen, wenn sie so richtig am Ende sind – was dann auch die Behandlungskosten massiv in die Höhe treibt.
Pflege wertschätzen
Das Pflegepersonal kümmert sich um unsere Grosseltern und Eltern, wenn sie im Alter alleine nicht mehr zurecht kommen, es kümmert sich um Menschen mit Behinderung, um die Kranken und irgendwann wahrscheinlich auch um uns. Damit leistet es einen unersätzlichen Beitrag zu unserer Gesellschaft, wird jedoch viel zu wenig wertgeschätzt.
Der Pflegeberuf ist sehr anspruchsvoll aber oft unterbezahlt und gleichzeitig gibt es oft viel zu viele Patienten für eine Pflegerin. Ich setze mich dafür ein, dass eine maximale Anzahl von Patienten festgelegt wird, für welche eine Pflegefachperson zuständig ist und dass die Arbeitsbedingungen generell verbessert werden.
Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise hat sich die Bedeutung unseres Pflegepersonals einmal mehr gezeigt. Wer, wenn nicht das Pflegepersonal, ist systemrelevant.
Sexuelle Gesundheit
Sexualität ist immer noch ein Tabuthema, genauso die sexuelle Gesundheit. Das ist ein Problem. Wir müssen anfangen über sexuelle Gewalt zu reden, über Verhütung und Beschneidung. Sexualaufklärung muss schon früh in der Schule beginnen – und dabei nicht vor Themen wir gleichgeschlechtlichem Sex oder Selbstbefriedigung halt machen. Dass Verhütung immer noch mehrheitlich Frauensache ist, ist nicht mehr tragbar. Deswegen setze ich mich für kostenlos zugängliche Verhütungsmittel ein.
Finanzielle Belastung eingrenzen
Gleichzeitig müssen aber Menschen mit tiefen Einkommen entlastet werden. Prämienverbilligungen sollen deswegen auf nationaler Ebene geregelt werden und ohne grössere bürokratische Hürden gewährt werden.