
Gleichstellung ist kein Kampf der Geschlechter, sondern etwas das uns gemeinsam vorwärts bringen soll.
Während die politische Rechte die Gleichstellungsproblematik geradezu verweigert, versucht die politische Linke mit aller Kraft an den wenigen Vorteilen der Frauen festzuhalten, um sie als Verhandlungspfand einzusetzen.
Gleichstellung muss aber in beide Richtungen gehen. Nur wenn wir uns konsequent für die Gleichstellung beider Geschlechter engagieren, werden wir in diesem Thema vorwärts machen können.
Drei konkrete Forderungen
Regelmässige Lohngleichheitsanalysen, wobei nach einer Übergangsfrist systematische Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern sanktioniert werden.
Ein BürgerInnendienst für beide Geschlechter, weil Landesverteidigung nicht nur Männersache ist.
Die Fraktionsbeiträge an die Parteien an eine angemessene Vertretung beider Geschlechter auf deren Listen knüpfen.
Meine Schwerpunkte in der Gleichstellungspolitik
Gleichstellung konsequent denken
Gleichstellungspolitik ist nicht nur Frauensache. Es gibt durchaus auch Bereiche in denen Männer nicht gleichberechtigt sind. Beispielsweise in der Wehrpflicht oder auch beim Rentenalter. Ich fordere deswegen einen obligatorischen BürgerInnendienst für beide Geschlechter. Genauso muss das Rentenalter angeglichen werden.
Auch in Bezug auf Eltern- und Partnerschaft müssen die Rechte der Väter gestärkt werden. Dazu gehört, dass das geteilte Sorgerecht Standard wird und das Recht auf einen Vaterschaftsbeweis (Vaterschaftstest) eingeführt wird.
Die gläserne Decke zerschlagen
In der Schweiz ist nur jedes fünfte Verwaltungsratsmitglied und nur jedes zehnte Geschäftsleitungsmitglied eine Frau. Unter den CEOs machen Frauen gerade mal 4 Prozent aus!
Niemand wird ernsthaft behaupten, dass die Eignung für einen solchen Posten so einseitig zu ungunsten der Frauen verteilt ist. Vielmehr gibt es strukturelle Gründe für die Untervertretung von Frauen in den Führungsetagen. Einer davon ist, dass wir Menschen dazu tendieren, Personen einzustellen, die uns ähnlich sind. Heisst: Wenn nur Männer in den Chefetagen sitzen, stellen Männer Männer ein.
Um diesen Bias zu überwinden, brauchen wir ambitionierte Zielwerte für die Vertretung der Geschlechter in solchen Gremien, deren Nicht-Erreichung gut begründet werden muss. Denn, wer sucht, der findet auch!
Lohnungleichheit bekämpfen
Frauen verdienen im Schnitt 18 Prozent weniger Lohn als Männer. Davon ist rund die Hälfte „erklärbar“. Erklärbar durch Ausbildung und Berufsjahre aber auch dadurch, dass Frauen in gut bezahlten Führungspositionen untervertreten sind und dadurch dass typische Frauenberufe wie z.B. in der Pflege schlechter bezahlt sind als typische Männerberufe.
Dazu kommt ausserdem, dass Frauen deutlich mehr Teilzeit arbeiten und deswegen nochmals weniger Lohn verdienen. Die Lohnungleicheit ist nicht nur aus einer Gerechtigkeits-Perspektive problematisch, sondern führt auch zu Altersarmut bei Frauen und zementiert die klassische Rollenaufteilung bei einer Familiengründung.
Darüber hinaus gibt es noch den unerklärbaren Lohnunterschied! Dieser Unterschied wird gemeinhin Lohndiskriminierung genannt – weil es keinen plausiblen Grund gibt, wieso die Frau weniger verdienen sollte. Oft passiert solche Lohndiskriminierung nicht bewusst. Regelmässige Lohngleichheitsanalysen und Gehaltsbänder sind eine effektive Lösung.